Der Autokratisierungsprozess in der Türkei schuf ein repressives politisches Umfeld mit geschwächter Rechtsstaatlichkeit und eingeschränkter Medienunabhängigkeit. Verfassungsänderungen und die Einführung eines Präsidialsystems untergruben demokratische Grundsätze und unterdrückten abweichende Meinungen. Trotz wachsender Unzufriedenheit konnte die Opposition kein überzeugendes Programm für die Wahlen im Mai 2023 präsentieren.
Die türkische Wirtschaft bleibt anfällig für strukturelle Probleme, Ungleichgewichte und institutionelle Schwächen. Die Schwächung der Rechtsstaatlichkeit und die fehlende Unabhängigkeit der Wirtschaftsverwaltung beeinträchtigen weiterhin die wirtschaftliche Stabilität der Türkei.
Die Türkei hat ein übermäßig zentrales und ineffizientes Regierungssystem, das nicht für die wirksame Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen geeignet ist. Die Glaubwürdigkeit der Türkei in den internationalen Beziehungen ist ebenfalls fraglich, da die türkische Außenpolitik unter dem neuen Präsidialsystem sehr willkürlich und politisiert geworden ist.