Präsident Idriss Déby-Itno verstarb im April 2021. Der Militärische Übergangsrat unter der Führung von Débys Sohn Mahamat ergriff sofort die Macht und setzte sich über den verfassungsmäßigen Prozess hinweg, was die Sorge vor einer möglichen dynastischen Machtübernahme durch den Déby-Clan auslöste. Die brutale Unterdrückung von Demonstranten durch die Sicherheitskräfte am 20. Oktober 2022 und die anschließende Verhängung des Ausnahmezustands machen es der Opposition zunehmend schwer, sich öffentlich zu äußern. Spätestens Ende 2024 sollen nun Wahlen stattfinden.
Das Armutsniveau ist weiter gestiegen. Ausgedehnte Überschwemmungen in den südlichen Regionen des Landes und in Teilen der Hauptstadt haben Hunderttausende von Menschen vertrieben und schwere landwirtschaftliche Schäden bewirkt. Dies führte zu Ernteausfällen und einem erhöhten Hungerrisiko.
In Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur sind Reformen notwendig. Angesichts der fortbestehenden Herrschaftsstrukturen ist es jedoch wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der dafür eingeplanten Mittel in korrupten Strukturen versickern werden. Verhandlungen zwischen Übergangsregierung und politisch-militärischen Bewegungen führten zu einem Friedensabkommen, das die mächtigsten militärischen Gruppierungen jedoch nicht unterzeichneten.