Nach den Parlamentswahlen 2022 hat die Koalition des Präsidenten Sall ihre Mehrheit in der Nationalversammlung verloren - eine historische Premiere im Senegal. Obwohl der Präsident vor einigen Jahren das Amt des Premierministers abgeschafft hatte, führte er es 2022 wieder ein. Trotzdem gibt es Zweifel an Salls Bekenntnis zur Demokratie und an seiner Absicht, für eine umstrittene dritte Amtszeit zu kandidieren.
Die Regierung verfolgt weiterhin ihren Entwicklungsplan, der darauf abzielt, Senegal in eine aufstrebende Wirtschaft zu verwandeln. Obwohl einige Erfolge erzielt wurden, bestehen weiterhin erhebliche wirtschaftliche und soziale Probleme, wie beispielsweise hohe Armut und Ungleichheit. Die COVID-19-Pandemie und der Einmarsch Russlands in der Ukraine haben die anhaltenden Herausforderungen noch verschärft.
Jugendarmut und Unterbeschäftigung stellen weiterhin zwei der dringendsten Herausforderungen dar, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das Durchschnittsalter im Senegal bei 19 Jahren liegt. Da es der Regierung bisher nicht gelungen ist, die Perspektiven junger Menschen zu verbessern, versuchen viele Senegalesen, illegal nach Europa zu migrieren.