Paraguay verfügt über eine Präsidialdemokratie mit einem starken Zweikammerkongress und einem etwas zersplitterten Parteiensystem. Im Dezember 2022 sicherte sich die Fraktion des früheren Präsidenten Horacio Manuel Cartes bei parteiinternen Wahlen die Nominierung für die Wahlen im April 2023. Die internationale Kriminalität, die unter anderem zu politisch motivierten Morden führt, stellt eine erhebliche Bedrohung für die paraguayische Demokratie dar.
Paraguays Wirtschaft war widerstandsfähiger gegenüber der COVID-19-Pandemie als die anderer lateinamerikanischer Länder. Im Jahr 2020 sank sie nur um 0,8%, erholte sich jedoch 2021 mit einem Wachstum von 4,1%. Im Jahr 2022 gab es jedoch einen Rückgang um 0,3% aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen für die Landwirtschaft und des Ukraine-Konflikts.
Korruption und organisierte Kriminalität, insbesondere im Drogenhandel, sind ernsthafte Probleme für Regierungsführung in Paraguay und könnten das Land in bestimmten Gebieten zu einem Narkostaat machen. Die Regierung von Präsident Mario Abdo Benítez hat bisher keine neuen strategischen Schwerpunkte gesetzt und sich hauptsächlich auf reaktive Maßnahmen konzentriert.