Im Berichtszeitraum hat sich die Qualität der Demokratie in Indonesien deutlich verschlechtert. Nach jahrelangen staatlichen Schikanen gegen Aktivisten und Journalisten verabschiedete das Parlament nun ein umstrittenes neues Strafgesetzbuch, das von Kritikern als Einschränkung der bürgerlichen und politischen Freiheiten gewertet wird. Zudem wurde die Gewaltenteilung weiter eingeschränkt und Wahlen für wichtige kommunale Ämter verschoben.
Wirtschaftlich hat sich Indonesien von den schlimmsten Auswirkungen der Pandemie erholt und für die kommenden Jahre werden robuste Wachstumsraten prognostiziert. Die Entscheidung, strikte, lang andauernder und konsequent durchgesetzte Lockdownmaßnahmen zu vermeiden, hat sich als wirksam erwiesen, um schwerwiegendere wirtschaftliche Folgen sowohl für Unternehmen als auch für den informellen Sektor zu verhindern.
Trotz dieser positiven wirtschaftlichen Trends hat Indonesien mit einigen strukturellen Schwächen zu kämpfen. Dazu gehören ein leistungsschwaches Bildungssystem, eine unzureichende Umweltpolitik und die weit verbreitete Korruption.