Albanien führte seine ersten EU-Beitrittsverhandlungen im Juli 2022 und wählte einen nicht-parteigebundenen Beamten zum Präsidenten, was beides als großer Erfolg für das Land gewertet werden kann. Institutionelle Herausforderungen, politische Polarisierung, Patronage und Ressourcenknappheit behindern jedoch weiterhin die laufenden Reformen.
In wirtschaftlicher Hinsicht hat das Land Reformen durchgeführt und die Währungs- und Steuerstabilität, das Sozialsystem und die nachhaltige Entwicklung verbessert. Die albanische Wirtschaft hat sich als widerstandsfähig erwiesen und sich besser als erwartet von einem schweren Erdbeben und der COVID-19 Pandemie erholt. Die wirtschaftliche Erholung wird jedoch durch die langfristigen Auswirkungen der Pandemie, den Anstieg der Rohstoffpreise und die importierte Inflation gefährdet.
Was die Governanceleistung betrifft, so hat die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen den Bemühungen der Regierung zur Stärkung der Gestaltungsfähigkeit, der Ressourceneffizienz und der internationalen Zusammenarbeit Auftrieb gegeben. Trotz dieser Fortschritte ist das Land in vielen Bereichen noch nicht am Ziel, und die mangelnde Eigenverantwortung auf lokaler Ebene stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar.