Die Mitte-Rechts-Regierung der Slowakei war durch zunehmende Konflikte und persönliche Animositäten innerhalb der Koalition gekennzeichnet. Eine übermäßige Anwendung von Schnellverfahren setzte sich auch nach der Pandemie fort und führte zu Spannungen zwischen der Regierung und dem Präsidenten. Im Dezember 2022 wurde die Regierung schließlich durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die bevorstehenden nationalen Parlamentswahlen.
Seit 2019 hat sich der Wirtschaftsaufschwung aufgrund mehrerer externen Schocks verlangsamt. Darüber hinaus hat sich die Fiskalstabilität verschlechtert, was zum Teil auf die externen Schocks, aber auch auf populistische Maßnahmen zurückzuführen ist. Die Slowakei ist nach wie vor stark von ihren Automobilexporten abhängig. Künftiges Wachstum erfordert Investitionen in Bildung, Innovation, Infrastruktur und Energietechnologie.
Die Regierung hat Fortschritte in den Bereichen Justiz, Korruption und Medienpolitik erzielt. Des Weiteren hat die Koalition durch ihre Hilfe für die Ukraine das internationale Ansehen der Slowakei verbessert. Die Alterung der Bevölkerung und das Ausbleiben von Renten- und Gesundheitsreformen stellen jedoch langfristige Risiken für den öffentlichen Haushalt dar.