Die politische Transformation im Sudan erlitt Rückschläge, als politische Unruhen und ein Militärputsch am 25. Oktober 2021 Teile der vorherigen Vereinbarung zur Machtteilung außer Kraft setzten. Ein Rahmenabkommen im Dezember 2022 forderte das Militär auf, die Macht an eine zivile Regierung zu übergeben. Im Januar 2023 hatte das Militär jedoch die vollständige Kontrolle übernommen und beherrscht alle wichtigen Institutionen.
Die wirtschaftliche Situation im Sudan ist sehr schlecht. Nach dem Militärputsch im Oktober 2021 stieg die Inflation rapide an und erreichte zeitweise über 400%. Zudem zogen internationalen Akteure in Aussicht gestellte Entwicklungshilfe und Schuldenerlass zurück, was die Situation der Bürger weiter verschlechterte.
Die politische Führung im Sudan priorisiert den eigenen Machterhalt über langfristige strategische Ziele. Ein zentrales Hindernis für Reformen sind alte Kader des früheren Regimes, die weiterhin Schlüsselpositionen kontrollieren. Statt interner Machtkämpfe sollte das Regime Korruption bekämpfen und die Inflation kontrollieren, um die Wirtschaftskrise zu bewältigen.