Sri Lanka befand sich im Berichtszeitraum in einer schweren Wirtschaftskrise, die zu weit verbreiteten Protesten und schließlich zum Rücktritt des Premierministers und des Präsidenten führte. Das Parlament wählte daraufhin Ranil Wickremesinghe zum Interimspräsidenten, der umgehend den Ausnahmezustand ausrief und Polizei und Militär einsetzte, um die Demonstrationen gewaltsam aufzulösen.
Die COVID-19-Pandemie hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft Sri Lankas, die bereits zuvor mit niedrigen Wachstumsraten und geringem Vertrauen der Investoren stagnierte. Anstatt Abhilfemaßnahmen zu ergreifen, hat die vorige Regierung die Situation regelrecht verschleiert und ihre katastrophale Politik der Steuersenkungen fortgesetzt, was die Krise erheblich verschärfte.
Unter Präsident Wickremesinghe hat Sri Lanka Fortschritte auf dem Weg zu einer erweiterten IWF-Fondfazilität gemacht und eine Reihe von Reformen durchgesetzt, darunter eine Umkehr der katastrophalen Steuerpolitik. Er geht jedoch weiterhin hart gegen bürgerliche Freiheiten vor und nutzt die Auflagen des IWF als Alibi für verfassungswidrige Manöver zur Verschiebung von Wahlen.