Nach der Ankündigung von Premierminister Hun Sen, die Macht an seinen ältesten Sohn zu übergeben, hat die Regierungspartei hinter den Kulissen die Transition vorbereitet. Um die dynastische Nachfolge zu sicher, wurden antidemokratische Tendenzen verstärkt und Verfassungsänderungen vorgenommen.
Nach der Rezession im Jahr 2020 ist das Land nun wieder auf einen Wachstumspfad zurückgekehrt. Darüber hinaus wurde mit der Verabschiedung des Investitions- und Wettbewerbsgesetzes der Grundstein für eine stärkere Regulierungspolitik gelegt. Der jüngst erfolgte starke Anstieg der Inflation, der privaten Verschuldung und der faulen Kredite stellen jedoch die größten kurzfristigen Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes dar.
Trotz der hohen Korruption haben die staatlichen Behörden während der Covid-19-Pandemie die Sozialtransfers effizient und professionell ausgezahlt. Auch die Bemühungen um den Ausbau sozialstaatlicher Strukturen wurden intensiviert. Das Versäumnis der politischen Entscheidungsträger, der ökologischen Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz Priorität einzuräumen, stellt jedoch ein anhaltendes Risiko dar.